DISCREATION - Kassel


Konzert vom 10.05.2025
DISCREATION, Special Guests: MORTAL TERROR, SECRET OF DARKNESS

Homepage:
DISCREATION
MORTAL TERROR
SECRET OF DARKNESS

Veranstalter 98 Records hatte ein für Fans der harten Gangart interessantes Billing in der Goldgrube Kassel gebucht. Allein der Headliner dürfte bei Death Metalfans offene Türen einrennen. Bevor es zum Hauptact geht dürfen zwei Vorbands kräftig einheizen Entsprechend gut gefüllt ist die Goldgrube Kassel schon am frühen Abend als SECRET OF DARKNESS auf die Bretter gehen. Zunächst gibt es Black Death Metal aus Tschechien. Besuchermässig liegt das Publikum etwa so um die 120.

SECRET OF DARKNESS (Black-Death-Metal)
gastieren das erste Mal in Kassel. Die tschechischen Black Death-Metaller geben vor etwa 80 Anwesenden gleich zu Beginn gegen 20:00 Uhr Ortszeit mächtig Vollgas. SECRET OF DARKNESS servieren angeführt von einem die volle Bühnenbreite ausnutzenden Frontmann ein vielseitiges Brett mit zwei spieltechnisch versierten Flitzefinger-Gitarristen, die exzessiv riffend wie filigran solierend vermehrt ihre Klasse aufblitzen lassen. Zwischendurch bleibt immer mal Zeit für kräftige Faustreckparts, an denen sich die Fans fleißig beteiligen. Das Tschechen Black Death Metal-Geschwader bringt einen überzeugenden Gig und gewinnt mit ihrem ausdrucksstarken Frontmann schnell die Sympathien der Fans.

Neben Black Death punktet die Mischung aus Epikelementen, Progressive Rhythmus-Tempowechseln und (einen Thorshammer tragend) barfüßig über die Bühne staksendem Sänger, dessen Organ top geölt ist, um öfters mörderisch langgezogene Hochtonschreie mit intensivem Nachhall zu produzieren, wie es selten Frontsängern im extrem Black Metalsektor gelingt. Wer die Band zuvor noch nicht kannte, ist spätestens danach um eine interessante Erfahrung reicher. SECRETS OF DARKNESS fallen allein mit ihrer seltenen Kombination aus Black-Death Metal und variabel eingestreuter Epic und Progressive-Passagen gewaltig aus dem Rahmen. Nach sehr schnell zu Ende gegangenem Gig wird den Tschechen viel anerkennender Applaus zu Teil, der ihnen redlich gebührt. Am Ende wird noch demonstrativ ein Tierschädel in die Luft gehalten. Nach dem Gig ist noch ein Foto mit den Fans im kampferprobten Ambiente begeisterten tschechischen Death Black Metalcombo mit den Fans drin. Extrem-Metal auf technisch anspruchsvollem Level, der im Sinne des Handwerks fachgerecht umgesetzt wurde. SECRET OF DARKNESS sind gehören zu den Combos die sich Anhängerschaft aus der Black Metal Ecke merken sollte!

MORTAL TERROR (Oldschool Thrash)
liefern ein Brett vom Feinsten. Praktikant shoutet nach allen Richtungen, Faustgestiken, Hey Hey Hey-Anfeuerungsrufe und irrwitzige Mimik verfehlen ihre Wirkung nicht. Kracherhymnen wie „Speed Demon“ heute kommen alle drei Teile der 'Speed'-Trilogie kündigt Dirk locker nebenbei mal so an. Etwa nach vier Stücken bildet sich ein tobender Pit während in den vorderen Reihen eifriges Headbangen nach Kräften zelebriert wird. Die Thrashcommunity feiert MORTAL TERROR und das zu recht. Abrissbirnen wie „Violent Years“, „Hate for the Haters“, oder „Speed Demon“, bringen das Publikm gewaltig in Schwung. Einen neuen Song der keinen schlechten Eindruck hinterlässt, servieren MORTAL TERROR mit „Filthy Old Thrash“ auch, „Warheads“ gehört als schleppender Kontrast mit zeitweise Stampfrhythmen ebenso als Bestandteil ins Programm. Was bei MORTAL TERROR immer richtig fett abgeht, sind gerade die Midtempo-Parts, wenn die Gitarren flexible Rhythmustempowechsel vornehmen und sich spätestens wenn Dirk anfängt zu solieren regelrecht in einen Rausch zu steigern. Zu „Too Old To Die Young“ darf ein Fan (dessen name angesagt wird) „Stage-Diven“, indem er während dessen der Song rausgeröhrt wird, von einer Gruppe Leuten im Zickzackkurs kreuz und Quer durch's Ambiente getragen wird, indessen im vorderen Bühnenbereich fleißig Mähnen der Headbangerfraktion rotieren. - Witzige Aktion!

Fleißig tourend werden die Kasseler zunehmend besser. Die Band mit den beiden technisch versierten darüberhinaus konzentriert zur Sache gehenden deftig Vollgas gebenden Gitarristen Dirk Wieland und Andreas Klein, dazu Gerret „Rox“ Geilich am Bass und Drummer Jürgen Grauer (der ein buntes, umso auffälligeres TV-Unterbrechungs-Meldungsshirt trägt) als legt einen quicklebendigen Set auf die Bretter der einschließlich gelungener Ansagen von Anfang bis Ende mitreisst. Ähnlich wie beim IRON DOGHEADS-Open Air im Vorjahr bringen MORTAL TERROR das Goldgruben-Publikum außer Rand und Band! Gittarrist Dirk Wieland ist sackeklatschenass geschwitzt wie auch sein Shirt zeigt, es bestätigt mein Jahr und Tag geltendes Motto einmal mehr: - Metal ist nicht allein Fun, sondern Arbeit!

An der Bandhymne „Mortal Terror“ führt kein Weg vorbei. Lautstarke Zugaberufe sind die Folge, da lassen sich MORTAL TERROR trotz knappen Zeitlimits nicht lumpen. Das kurze „Hounds of the Night“ in rotzigthrashigerer Version schafft es im begrenzten Zeitlimit zu bleiben, womit sie Zugabe noch komplett durchziehen. Am gleichen Abend werden noch Rufe laut: - Warum spielt die Mortals nicht endlich mal im Bamby Galore Hamburg? Es wäre durchaus schon lange fällig.

Fazit: Fetter Gig einer überall nicht nur in Kassel echten Livemacht überall wo sie auftritt, heftig killenden Thrashband vor eingeschworenem Fankreis. Das zu toppen wird schwer sein... deshalb muss sich der Headliner schon mächtig ins Zeug legen.

DISCREATION (Death Metal)
Mit dem aktuellen Album „Iron Times“ feiert eine seit 25 Jahren bestehende Extremhärtnerkapelle aus Hanau ihr Comeback. Ring Frei für... - DISCREATION!

Nach Verschleiß von mindestens etwa einem halben Dutzend Frontsänger (letztmalig erledigte ASINHELL/Ex-MORGOTH-Growler Marc Grewe den Job am Mikro) ist es frisch seit 2025 eine Sängerin mit stimmgewaltigem Organ und optisch beeindruckendem Erscheinungsbild. Die Dame heißt Skadi (nach einer der drei Nornen (Skadi, Urd, Skald) Schicksalsweberinnen im germanischen Glauben benannt), wirft dämonische Blicke, trägt füllig fast bis zum Hintern reichend orangebraune Rastas, Thorshammer um den Hals und hat neben ihrer Reichweite (nicht nur in Bezug auf die mächtig füllige Langhaarpracht) enormes Charisma. Trotz gewohnter DISCREATION-Trademarks wirkt das Konzert wie ein Neuanfang. Bassist Peter Frick und Gitarrist Sebastian Schilling seit Gründung Dauerhafte Konstanten im Hanauer Death Metalvierer, beherrschen ihre Instrumente souverän und lassen fett die Mähne wirbeln, Drummer Martin Engels markiert eine mit Bassist Peter Frick eine druckvoll aufspielende Rhythmussektion, doch der amtliche Hingucker bleibt Frontfrau Skadi, deren Dynamik alles toppt. Dieses Kraftpakt von Sängerin ist ein richtiges Energiebündel und echter Gewinn für die Band. Die Qualitäten dieser beeindruckenden Frontfrau sprechen für sich. Ihr Impulsives Temperament auf der Bühne wirkt auf's erstaunte Publikum, steigt oft auf den Würfelblock am Bühnenand um ihr stimmgewaltiges Organ abzurufen, sie hat Charisma, macht von opulenter Armgestikpalette Gebrauch, growlt garstig in Tieftonlagenfrequenzbereichen, deren gewaltiges Echo selbst mit gestandenenen Größen der weiblichen Death Metal-Grunzfraktion wie HIRAES/Ex CRITICAL MESS Frontfrau Britta Gürtz oder Alissa White-Gluz vom Schwedenbollwerk ARCH ENEMY standhält! Das ist eine mächtige Ansage. Mimik und Gestik der auffälligen Frontfrau wirken live on Stage durchweg.

DISCREATION können trotz tonnschwer brachialem Death Metal-Gewalze und soundmässig phasenweise übervoluminösem Extremgeschwindigkeitsgeballer das von MORTAL TERROR vorgelegte Level nicht mehr wirklich toppen, schaffen es allerdings, am Ende noch mächtig Dampf machend, ihren Set bravourös beendend, autstark geäußerte Zugabeforderungen einzuholen, obwohl sie ein jederzeit amtlich killendes Death Metal-Pfund mit Death Metalmonstern vom Kaliber „Iron Times“, „Steel Legions“ „The Battle Rages On“, „Megacorpse“ „Decapitation Marathon“ oder „The Pentagram“ auf die Waage legen, das Bewegung im Publikum zeitweise Headbangen, doch vergleichsweise weniger Action (Mosh Pit!) wie zuvor bei den Kasseler Localmatatoren MORTAL TERROR auslöst.

Laut angefeuert vom kleinen Fanblock dürfen auch DISCREATION Zugabe geben, die heißt nicht „Mortal...“ sondern „Breeding Terror“ und vereinigt nocheinmal alle Stärken der Band, ehe die Hanauer zufrieden die Bretter verlassen. Gelungener Abschluß eines lohnenswert interessanten 3er Packages aus Death, Thrash und Black Metal-Regionen.

MORTAL TERROR gingen als Sieger aus dem Dreier-Meeting hervor, (auch der Shirt VK am Stand lief gut, was ebenfalls für den gelungenen Gig spricht!) SECRET OF DARKNESS haben mit couragiertem Auftritt einige neue Fans in der Goldgrube hinzugewonnen, DISCREATION einen amtlichen, sich im weiteren Verlauf mächtig steigernden trotz aller technischen Finesse Headlinger-Gig wie es im Vorfeld möglicherweise zu erwarten war, hingelegt und ebenso wenig enttäuscht. Gegen 23:45 Uhr geht das Licht an. Nach der Party ist vor der Party, mit einer Partizan Warm Up-Party inclusive Gewinnspiel wird noch bis Open End gefeiert.

Fazit: Ein gelungener Abend für die Extrem-Metal-Fraktion in der Goldgrube Kassel und ein dickes Lob (Daumen nach oben!) an das fleißige, diesen Abend ermöglichende 98 RECORDS/MASTERS OF CASSEL-Team von Dirk und Diana Schneider. Ihr wisst, wie's funktioniert! Auch das Kasseler Punkrock-Kollektiv e. V. trug erwartungsgemäß seinen Anteil zum Gelingen bei. Jetzt liegt es an den hießigen Fans egal ob aus den Sektoren Punk, Metal, Ska, Folk oder anderer Musik-Stilarten sie immer kommen, die Goldgrube weiter hilfreich zu unterstützen, um den noch ausstehenden Betrag zur künftigen Sicherung der beliebten Kasseler Live-Location zusammen zu bekommen. Leute: Diesen wichtigen Schritt müssen wir alle gemeinsam gehen!  Zwecks unterstützender Spenden verwendet bitte diesen link: https://gofund.me/237793ae.

Bericht und Fotos: Michael Toscher

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.