PARADOX - Mysterium


VÖ: 26.09.2025
(High Roller/Soulfood)

Style: Progressive/Power/Speed/Thrash-Metal

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PARADOX

PARADOX veröffentlichten mit 'Product Of Imagination' und 'Heresy' – in den goldenen 80ern zwei Alben, die Oldschool-Metaller kennen oder zumindest einmal gehört haben sollten. Acht weitere bei de Power/Speed/Thrash und Progressive Metal-Fraktion keineswegs auf taube Ohren stoßende Alben zeigen, mit welch immenser Konsequenz Charly Steinhauer seinen Weg mit PARADOX geht, er ist die treibende Kraft hinter PARADOX. 44 Jahre Bandgeschichte sind nicht wenig, da kommt einiges zusammen. Mystische Geschichten und Weltereignisse sind bestimmende Themen dieses obwohl es zunächst so erscheinen dürfte, nicht als Konzeptalbum zu verstehenden Gesamtwerks. Alle Instrumente wurden von Charly Steinhauer eingespielt. Einzig das Mastering stammt nicht von dem Würzburger, es wurde von Patrick W. Engel übernommen und somit einem Fachmann überlassen.

Zeitweise törnt der Drumcomputer ab. Die Kompositionen handwerkstechnisch nicht schlecht umgesetzten Stücke sind zumeist etwas Bombast überladen was bei PARADOX allerdings nicht ungewöhnlich ist. Über die Länge der Kompositionen liesse sich streiten, hier und da passend, manchmal wiederum viel zu sehr gedehnt, hier wäre kürzer auf den Punkt die bessere Wahl. „Kholat“ fängt melancholisch von heroischer Dunkelmystik geprägt an, bricht danach in einen kraftvollen Power-Thrasher aus. Dieses Album ist so typisch PARADOX wie es im Sinne von Charly Steinhauer im Prinzip nur sein kann. Texte über Krieg, Tod, Politik, Globalisierung und Gesellschaftskritik bestimmen den Inhalt einer Scheibe die zwischendurch immer mal Überraschungen bietet, auch der Progressive-Faktor wird bei einem Stück wie „Abbys Of Pain and Fear“, phasenweise hervorgehoben. Die beiden unter anderthalb Minuten liegenden düster-folkig arrangierte Zwischen-Spielparts („Grief“ und „Tunguska“) bilden sinngebend Übergänge zu jeweils nachfolgenden Songs.

Häufig zwischen kehlig und Klarton wechselnder Theatralik-Gesang blieb als Markenzeichen von Charlie Steinhauer einem echten Szene-Original unverändert. „Those Who Resist“ und „Fragrence Of Violence“ lieben ebenso im gewohnten Einzugsbereich zwischen Power/Speed/Thrash und Progressiv-Wechseln. Irgendwo erkenne ich bei diesem Longplayer Parallelen zu den mindestens gar noch eine Spur weniger verdaulich zu Werke gehenden weniger geradlinigen Progressive Thrashern um Ralf Hubert, MEKONG DELTA. Über den Drumsound lässt sich vielleicht geteilter Meinung sein, was die Musik betrifft, knallt das Album zeitweise derart intensiv, dass es packt, womit sowohl Thrashfreaks als auch Power Metalfans viel sattes wie zeitweise verspieltes Headbangerfutter bekommen, das zwischendurch tempogedrosselte Pausen einlegt, ehe abermals der Speed/Thrash-Express abgeht. Zwischenduch hat 'Mysterium' seine Längen oder das Schema klingt sich bei gedehnter Spieldauer von 57:34 Minuten ähnlich, - viel Durchhaltevermögen ist hier gefragt, auf Dauer strengt dieses Album wirklich an. Ausdauer, Geduld und Konzentration sind von Vorteil, dann öffnet sich das Album zunehmend mehr, das trifft auch für den Titeltrack „Mysterium“ oder des tempogedrosselt melodische Schlußstück „Within The Realms of Gray“ zu.

Fazit: Reichlich kontrovers gestrickt, lässt 'Mysterium' weder handwerkstechnisch noch in Sachen Anspruch kaum etwas anbrennen, womit die Progressive Power/Speed/Thrash-Fraktion sich das Ding vorbehaltlos zulegen kann, es sei denn.... sie verträgt Drumcomputer..?!? 7/10