NAILED TO OBSCURITY - Generation Of The Void
VÖ: 05.09.2025
(Nuclear Blast Records)
Style: Melancholic Melodic Doom/Death Metal
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NAILDED TO OBSCURITY
NAILED TO OBSCURITY gehören zu der Sorte Bands, deren Name zumindest einem Teil der Doomjüngerschaft bekannt ist. Seit 2005 krebsen die 20 Jähriges Jubiläum feiernden Ostfriesen bereits in der Melodischen Doom/Death Metal-Nische herum, kamen bisher allerdings nie so richtig über den 'graue Maus'-Status heraus. Das soll sich mit dem immerhin fünften Studiolangdreher 'Generation Of The Void' gewaltig ändern und siehe da sie haben ihre reifste Leistung vollbracht.
„Glass Bleeding“ sorgt für den fulmianten Einstieg, Krachend harte Grooves vermischen sich mit abrupt das Tempo herausnehmenden Parts, die Platz für das epische Moment lassen. Melancholie und Heavyness verbinden sich auf 'Generation Of The Void' mit Momenten voller Melodie, harrscher Wutattacken, Leicht geschwärzte in den Melancholic-Sektor abtauchende Gothic-Elemente dürfen ebensowenig beim jüngst durch Lutz Neemann am Bass verstärkten Melodic Doom/Death-Fünfer NAILED TO OBSCURITY fehlen. Des Öfteren erinnert es ein wenig an ganz frühe PARADISE LOST-Anfänge, obwohl Vergleiche dieser Art immer auch ein wenig hinken. Das zeigt sich auch bei „Liquid Morning“ und „Overcast“, Stücke in denen solcherart Einflüsse dezent durchscheinen, jedoch gelingt es der Band sich genug Eigenständigkeits-Charakter zu bewahren, weil Death Metal-Anteile gegenüber schleppend tempogedrosselter Doom Heavyness nicht das Nachsehen haben, gleichberechtigt sind, wodurch sich eine wohl dosierte Balance zwischen Melancholie, Doom, Death und Melodieführung ergibt.
„Spirit Corrossion“ setzt auf Klartonvocalistic mit Hintergrundsingalongs was diese Nummer geschmeidig macht, dass sie erst richtig große Griffigkeits entfaltet, wozu das dicht gepackte Soundvolumen gewaltig beiträgt. „Generation Of The Void“ kommt als Titeltrack überraschend seicht fast mainstreamlastig, zeitweise mehr Hoffnung streuend rüber, besitzt jedoch alle Bandtrademarks, weshalb es hier nicht viel zu mäkeln gibt, dafür breitet sich „Echo Attempt“ immens opulent aus, der Song wirkt wie eine Art Spirale, die sich ständig dehnt oder zusammenzieht. Fast wirkt es als würden IN FLAMES, DARK TRANQUILITY oder eventuell gar KATATONIA umgeben von jederzeit präsentem NAILED TO OBSCURITY-Odeur dabei mitwirken. „Allure“ pflastert einen Weg aus gedämpftem Trauertonfall und zerbrechlich sanfter Klangepik, die folgenden zwei Midtempogrower „Clouded Frame“ und „Misery's Messenger“ giessen feinfühlige Melodien auf das kraftvolle ebenso zwischendurch von herben Deathgrowls ausgefüllte Midtempofundament.
„The Ides Of Life“ spannte den Bogen zurück zum Einsteiger „Glass Bleeding“.
Fazit: Vielseitig raumgreifender Melancholic Melodic Doom-Death der sich nicht vom Reissbrett bedient gesunden Eigenwiederkennungswert besitzt. Gelungenes Fusionsalbum, das Spannungsfelder aus Härte, raumgreifender Strukturgebung und melancholischem Klage-Pathos geschickt verbindet. 8/10