CASTLE RAT - The Bestiary


VÖ: 19.09.2025
(King Volume Records/Blues Funeral Recordings)

Style: Epic Doom

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CASTLE RAT

Was haben SANHEDRIN und CASTLE RAT gemeinsam? Beide Bands kommen aus dem berüchtigten New Yorker Stadteil Brooklyn und sind in ihrem Stil ziemlich eigen allerdings bewegen sich CASTLE RAT auf der Epic Doom-Schiene, was bei erster genannten nicht der Fall ist. Wurde 2024 mit 'Into The Realm' bereits ein ordentliches Debüt vorgelegt, steigern sich CASTLE RAT auf 'The Bestiary' gar deutlich. Keine Spur mehr von der auf's notwendigste reduzierten Ausrichtung des Erstlings, ist demgegenüber stehend auf dem weitaus druckvoller belassenen, auch fesselnder, zugleich dynamischer und vielseitigeren Zweitwerk eine merkliche Steigerung feststellbar, die in unterschiedlichster Detailvielfalt erkennbar wird.

Drei aufschlußreich Musik und Inhalte der Band zeigende Videos zu „Wizard“, „Wolf“ und „Serpent“ gibt es auf Videokanälen bekannter Plattformen zu sehen, auch andere bereits länger vorhanden Videos vom Typ „Cry For Me“ empfehlen sich, um die Musik von CASTLE RAT besser zu verstehen, darum gilt es tiefer in die Welt dunkler Mythen, Märchen, Phantasie und Abenteuerlicher Orte/Plätze einzutauchen. Das ein oder andere Mal machen sich BLACK SABBATH und SAINT VITUS-Einflüsse bemerkbar, doch steckt dies nur den oberflächlichen Rahmen einer Band ab, die weitaus mehr in aller Regel darüber hinaus gehendes zu bieten hat. Zwar bleibt die Anzahl der Intros gleich insgesamt drei, doch sind vier Songs mehr als auf dem schon mal interessanten Ausblick auf alles weitere gebenden Debüt vertreten. Nach stimmungsvollen Eröffnungs-Intro „Phoenix I: Ardent“ geht es bei „Wolf I: Tooth and Blade“ kraftvoll episch doomend zur Sache, richtig viel Nachhall auf der Klampfe hat „Wizard: Crystal Heart“, wo das Tempo schrittweise anzieht, ehe opulenter Sakralsphärentouch folgt, der den Song wie ein dicker Mantel umhüllt. Die episch ausgestalteten Doomhämmer kommen mit derart packenden Grooves, dass es permanent fesselt. „Sirens: The Pull Of Promise“

Auffällig sind abrupte Geschwindigkeitsausbrüche, was für eine Band aus dem langsamen Schwermutsektor eher Ausnahme anstatt Regel ist. „Unicorn: Carnage and Ice“ der mit 6:31 Minuten längste Song kriecht melancholisch düster in den Äther, das Stück braucht seine Zeit um Fahrt aufzunehmen, hier behält der opulent raumgreifende Epic-Faktor die Oberhand. „Path Of Moss“ bildet eine dunkle Melancholiebrücke zum abenteuerlichen Folgetrack „Crystal Cave: Enshrined“, wenn der eindringliche Klargesang von Riley Pinkerton vom Geheimnis des Kristallkäfigs erzählt, der irgendwo tief in einer unüberschaubaren Landschaft verankert liegt. Dass die Suche mit Gefahren verbunden ist, versteht sich von selbst. „Serpent: Coiled Figure“ windet sich von überraschenden Wendungen durchzogen, einer Schlange gleich die ihren Körper in extreme Postionen verdreht. Das Stimmvolumen von Riley Pinkerton (deren Künstlerinnen-Pseudonym 'The Rat Queen' lautet) ist Dreh- und Angelpunkt auf 'The Bestiary' deren enorm betörendes Charisma den Geist einem Zauber gleich in seinen Bann zieht.

„Celestial Beast“ verleiht der Gestalt des mächtigen Wolfes in geheimnisvoller Weise auf mystischem Unterbau fußend, einen Teppich webend Kraft; harte Gitarren bleiben völlig außen vor, ehe ein Drachen als Herrscher der Lüfte sich aufschwingt, dessen Erscheinen in majestätischer fast Epic-Doomfacette einschließlich dramaturgischem Pathosfaktor angekündigt wird. Bei „Summoning Spell“ liegt soviel beschwörende Aura eines Zaubers in der Luft, für dieses Brückenbildende Intermezzo sind ebenfalls keine harten Gitarrenriffs erforderlich, um dem Stück mehr in Sakralstimmung eintauchendes Tiefenflair zu geben. Danach folgt in „Sun Song: Behold The Flame“ noch ein sich zwischen schleppender Epik und unvermittelt ausbrechendem Chaos bewegender Abgang, gefolgt heroischen Outro „Phoenix II: Cinerous“, womit sich der Kreis schließt.

Dieses Album wirkt wie der von unterschiedlicher Emotionsvielfalt geprägt abenteuerliche Ritt durch ein unberechenbares Land voller Mythen und Gefahren.

Fazit: Fesselnder Epic Doom vom Feinsten mit höchstem Wiederkennungswert gemacht für die auf episches Abenteuerkino fixierte Doom-Jüngerschaft. - Starker Tobak! 9/10

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