SWEET SAVAGE - Bang


VÖ: 12.09.2025
(earMUSIC)

Style: NWOBHM, Heavy Metal, DIY-Punk, Industrial

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SWEET SAVAGE

Lange haben sich SWEET SAVAGE für den Nachfolger des 2011 erschienenen 'Regeneration'-Studiowerkes Zeit gelassen, vierzehn Jahre um genauer zu sein, dafür liegt im Albumtitel 'Bang' die Würze in der Kürze. SWEET SAVAGE gehören zu den Bands deren von Höhen und Tiefen geprägter Geschichtsfundus weit in die Vergangenheit zurückreicht, wo sie begann, im Jahre 1979. Trotz mehrer ausgekoppelten Singles reichte es nicht zum Debütalbum, denn bereits zehn Jahre später folgte 1989 die offzielle Bandauflösung. Bekannteste Namen dürften die Bandgründer, Ray Haller und Vivian Campbell sein. Erster ist heute immer noch dabei. 1996 wiedervereinigt, legten SWEET SAVAGE dann ihr Debüt auf den Tisch, dem 1998 schließlich das Zweitwerk 'Rune' folgen sollte. Bis zum dritten Studioalum 'Regeneration' im Jahr 2011 legten SWEET SAVAGE noch Singles, 3 EP's, Compilationsbeiträge und ein Video mit dem sarkastischen Titel „Fodder For The Monster' nach, das näheren Einblick in die Band gibt, jetzt steht das aktuelle Album 'Bang' zur Rezession. Mal schauen, was es beinhaltet.

Ob das auf zeitgemäss gemachte Album eine dem Titel gleichkommende Wirkung hat, darauf dürfen Fans der Nordiren gespannt sein. SWEET SAVAGE galten schon immer als die „etwas andere NWOBHM-Band“, diesmal scheuen SWEET SAVAGE nicht davor zurück, ihre NWOBHM-Roots mit DIY-Punk, Melodic Hard Rock und Industrial-Einflüssen zu kombinieren. Nummern Marke „Mad World“ mit ungewöhnlichem Synthesizer-Einstieg, wird im Anschluß zum krachenden Gitarrenrocker, „The Chosen One“ geht als rebellischer Punk-Rocker durch, „Dirtyland“ (trägt die für SWEET SAVAGE bekannten NWOBHM-Wurzeln in sich), oder das mit kantigen Gitarrenriffs Hörner zeigende Einstiegsmonster 'Bang' (Titel sagt alles). „Victorius“ driftet als Rausschmeißer zeitweise in SYSTEM OF A DAWN-Regionen. Selbst das verpoppte Balladenstück „Live and Die“ entwickelt soviel Griffigkeit wie eine solcherart gestaltete Nummer braucht. NWOBHM-Puristen seine hier gewarnt, ein solches Album ist 'Bang' nicht geworden, was zum einen gewaltig ernüchtert, zum anderen anhand ihrer Bandgeschichte jedoch den Kreativ-Fundus der Band hervorhebend zeigt, dass SWEET SAVAGE sich mutig dafür entschieden, neue Wege zu gehen, obgleich es ungemein polarisieren wird.

Mir persönlich sagt das Album als Gesamtwerk allenthalben bedingt zu, bin einfach unverbesserlicher NWOBHM-Purist (!) erkenne dennoch die Leistung auf diesem Teil an, weil SWEET SAVAGE ein sehr vielschichtiges Gesamtwerk an den Start gebracht haben, das ihre Wurzeln mit zeitgemäßem Anstrich koppelt, von der Grundausrichtung ehrlich klingt, heftig überrascht, bisherige Fans möglicherweise kräftig vor den Kopf stößt, dennoch sein dafür geeichtes Fanklientel finden wird.

Spannend bleibt die Frage, wie der bisherige Fankreis auf das zeitgemäß modern produziert intensiv emotional vorwärtsdynamische 'Bang'-Album reagieren wird. Ich für meinen Teil finde das Album gemessen anhand der Bandgeschichte ok, da die darauf enthaltene Mischung spannend, vielseitig und griffig arrangiert, Platz für Flexibilität beitet und dabei immer mal die Bandwurzeln durchscheinen lässt.

Fazit: Gesund vielschichtige Mixtour aus NWOBHM, DIY-Punk, Melodic Hard Rock und Industrial-Versatz, die sich wohltuend von zahlreich vorhersehbaren Fusions-Alben mit ähnlich gelagert bunten Stilmixtoueren abhebt. 7/10