PRIMAL FEAR - Domination


VÖ: 05.09.2025
(Reigning Phoenix Music)

Style: Power Metal

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PRIMAL FEAR

Im Hause PRIMAL FEAR gab es zuletzt einen großen Rundumschlag. 50 % der vorherigen Belegschaft sind nicht mehr mit an Bord. Beide Gitarristen Alex Beyrodt und Tom Naumann sowie Drummer Michael Ehré der u. a. bei GAMMA RAY die Stöcke schwingt, sind nicht mehr dabei. Ersetzt wurden sie durch u. a. SILENT FORCE-Drummer André Hilgers, und die Italienerin Thalia Belazecca an der zweiten Gitarre, während Magnus Carlsson als Multiinstrumentalist in Reihen der Band (vormals am Bass) aktuell für Keyboard und Gitarre zuständig ist, Matt Sinner bedient den Bass bedient und steuert raue den Hauptgesang von RALF SCHEEPERS unterstützende Vocals bei, aus dem Septett wurde ein Quintett.

Nach soviel Bandinternem Wechsel-Hick/Hack wird es Zeit, sich auf die Musik zu konzentrieren. Auf das vor zwei Jahren erfolgreich eingeschlagene 'Code Red' Album folgt 'Domination'. Bereits nach den ersten fünfzehn Minuten machen sich Unterschiede gravierender Art bemerkbar. Trotz gewohnt vorhandener Riffdynamik wirken die Songs weiterhn druckvoll zugleich allerdings melodischer das wird schon beim knackfetten Auftaktopener „The Hunter“, sowie weiteren ähnlich getaktet flotten Power-Speed Krachern wie „Destroyer“ oder „March Boy, March“ ersichtlich, wo Ralf Scheepers dessen Gesang sich sowieso in einer völlig eigenen Liga  bewegt, seine Stimmbänder in heftig angespannter ExtremHochtonlage tönend bis zur äußersten Schmerzgrenze ausreizt, ersichtlich. Kraftvolle Backgroundvocals und ein spannend eingewobener Brückenpart geben letzterem Stück enscheidenden Impuls. Krachende JUDAS PRIEST-Dynamik darf bei soviel geballt Pfundschwerer Heavyness zweifelsohne nicht fehlen.

Ratternde Bassläufe, sattes Powerdrumming, feine Melodievielfalt und packender Vorwärtsdrang zeichnen ein Album, dass bei gleichbleibender Härte mehr Melodie denn je beinhaltet und auch mal einen Gang runter schaltet um den Theatralik-Faktor zweckdienlicherweise deutlich zu erhöhen, passendes Beispiel geben Hymnenknaller wie „Far Away“, „Tears Of Fire“ und „Scream“. Nach soviel Packendem Flair etwas nach bekanntem nicht Bandgewohntem Schnittmuster: „Heroes and Gods“ tendiert einschließlich feiner Melodieführung, Choralgesängen und immensem Hitpotential in Richtung HELLOWEEN/GAMMA RAY. Voluminös Arschtretend im PARAGON-Stil trifft Schweden True Metal-Drive á lá RAM (!) rifft sich die mächtig Faustreckalarm gebend alles plättende Stahlwalze „I am The Primal Fear“ ins Gehör- – geil! „Hallucinations“ outet sich als von bezaubernder Melodieführung beherrschtes Instrumental, dem sich im opultenten Bombast Hard n'Heavy Rock-Dramaturgiebreaker „Eden“ das mit 7:25 Minuten längste Stück anschließt. Thalia Belazecca zeigt hier in imposanter Weise wieviel Melodie einer Leadgitarre entströmt, wenn sie mit Liebe, Passion und Herzblut gespielt wird, während Melissa Bonny vom Schweizer Symphonic Metal-Konsortium AD INFINITY den feinfühligen Frauengesangspart mit ihrem gefühlvollen Organ veredelt. „The Dead Don't Die“ outet sich als tempogedrosselter Melodic-Groover. „A Tune I Won't Forget“ lässt das Album elegant orchestral-düster melancholisch ausklingen.

Zusammengefasst ergeben sich Satte 59 Minuten Power Metal in Reinstahlkultur, dessen Inhalt vor satten Riffs, kraftvollen Melodien und packender Strukturgebung überquillt.

Fazit: Vielseitig druckvoll arrangiertes Power Metal-Manifest mit unwiderstehlichem Zug nach vorne, das nicht nur PRIMAL FEAR-Fans und Anhängerschaft von Englands Heavy Metal-Titanen JUDAS PRIEST Freude macht, zugleich ebenso eine klaffende Lücke zwischen HELLOWEEN, GAMMA RAY, IRON SAVIOR, MOB RULES und PARAGON schließt. - Mächtiger Power Metal-Alarm! 8,5/10