SÖLICITÖR - Enemy In Mirrors


VÖ: 19.09.2025
(Gates Of Hell Records)

Style: Heavy/Speed Metal

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SÖLICITÖR

Amy Lee Carlson & Crew melden sich mit ihrem zweiten Album 'Enemy in Mirrors' zurück. Auch das zweite SÖLICITÖR-Album enthält krachend schnellen Speed-Metal und noch einiges mehr, will heißen, es gibt so einige Veränderungen.

Undergroundmanicas, die bereits Konzis auf dem KEEP IT TRUE, HELL OVER HAMMABURG oder die Band auf Tour mit HELSTAR erlebten, wissen, was sie erwartet, dennoch sollten sie genauer in das Album reinhören. Doch bevor es anschließend voll ins Eingemachte geht, eröffnet ein stimmungsvolles Intro „The Descent“ die zwischen Heavy und Speed sich bewegende Abfahrt. Bei „Paralysis“ singt Amy Lee Carlson ungewohnt episch heroisch klagend vor allem wenn sie die Worte „I'm Loosing My Mind“ wiederholt, ehe das fulminante Speedgewitter einsetzt, doch es gibt besseres von SÖLICITÖR was sich in nachfolgenden offenbart. Scharfe Gitarren sind natürlich fester Bestandteil bei SÖLICITÖR.

Der Speedfeger „Iron Wolves Of War“, „We Who Remain“ oder ein direkt auf's Fressbrett gehendes „Crimson Battle Beast“ outen sich als direkt greifende Hymnen, wo das zwischen derb keifend, garstig exzessiv röhrend ebenso aggressiv kreischende Organ von Amy Lee Carlson passend zu den Gitarren und flottem Drumming durchschlagskräftige Wirkung entfaltet, sind Nummern, die das geneigte Fanklientel sicher einfangen. Mein einziger Kritikpunkt an dieser Scheibe: Warum nicht mehr geradlinige Stücke?

Handwerkstechnisch ist bei SÖLICITÖR alles im grünen Bereich. „Spellbound Mist“ umgibt sich mit keyboardlastigen Düster-Horrorsequenzen, wirkt stellenweise verschachtelt US-Progressive-Metal lastig, was auch die gestreckte Spielzeit von über sechs Minuten erklärt. Amy ist gefordert vielseitig zu singen, dennoch geht spätestens zur Mitte mächtig die Post ab, ehe es im Wechsel hiermit zu epischer Rhythmik umschlägt. „Fallen Angel“, „Black Magick (Part I) und „The Devil's Hand (Part II)“ umgeben sich mit ähnlichem Rahmen wie „Spellbound Mist“ was diesen Tonträger nicht immer leicht zugänglich macht. Unter Einbeziehung aller Faktoren ergibt sich folgendes...

Fazit: Gelungenes Zweitwerk auf so nicht unbedingt erwartetem Level. 8/10