FEUERSCHWANZ - Knightclub

VÖ: 22.08.25
(Napalm Records / SPV)

Style: Mittelalter Rock/Metal

Homepage:
FEUERSCHWANZ

Kritik:

Als ich mir vor gut zwanzig Jahren die ersten Gehversuche der Feuerschwänze auf diversen Märkten anschaute, waren meist eher Kopfschütteln oder Schulterzucken die Art der Bewertung. Jetzt, gut zwanzig Jahre später, muss ich Abbitte leisten, denn aus der albernen Marktruppe ist Deutschlands heißester Mittelalter-Rock-Export geworden, der viele Hallen zum Beben und zu Kochen bringt. Chapeau, ihr Lieben. Nach bereits sehr starken Alben in der Vergangenheit, und dem Erschließen neuer Märkte durch englische Songs liefert man nun mit Knightclub das momentane Meisterstück ab. Oder sollte ich es den Gral des Mittelalter-Rock nennen? Die Bandbreite ist groß, das Songwriting geschliffen und hitverdächtig. Hymnisch, epische Stücke, Gute-Laune-Musik oder einfach nur brachiale Ohrwürmer haben sich hier versammelt und bringen das Volk zum Tanzen. Auch schön, dass man wieder diverse Künstler zu diversen Gastauftritten aus den Kerkern peitschen konnte. Neben der Queen of Metal, Doro die „Valhalla“ mit ihrer unverwechselbaren Stimme veredelt, sind es vor allem Lord of the Lost die hier verdammt positiv auffallen. Der Song ist dabei so bockstark geworden, dass sich „Lord of Fyre“ auch zeitgleich auf dem parallel erschienenen Album von Lord of the Lost befindet. So etwas Feines verschwendet man halt nicht. Auch wird das PS-Cover „Gangnam Style“ künftig in dieser Variante viele Hallen zum Beben bringen. Ausfälle findet man auf dem Album songtechnisch de facto keinen. Hier geben spätere Songs wie „Avalon“ oder „Tanz der Teufel“ sogar noch einmal richtig Gas, bemüht darin, sich noch einmal ganz tief in den Gehörgang zu fressen. Was ebenfalls gefällt, sind die rauen, dreckigen Gitarren, die dem Ganzen einen ordentlichen Bums verleihen und wunderbar kernig aus den Songs herausstechen. Einziger Kritikpunkt für mich: die unnötige und bremsende „The Tale of Sam“-Erzählung, die „Sam the Brave“ einleitet. Mehr oder weniger war die gut gemeinte Idee ein wenig die Bremse des bockstarken musikalischen Gesamtwerks.
Fazit: Feuerschwanz sind schon länger in aller Munde, mit „Knightclub“ sollten sie es aber nun endgültig schaffen, auch die letzten Ohren zu erreichen. Ein tolles Album mit großer Abwechslung und gnadenlos guten Hits, die keine Gefangenen machen. Ein Bandhöhepunkt, der 9,5 von 10 Punkte mit nach Hause nimmt.