JAKKO M. JAKSZYK - Son Of Glen
VÖ: 25.07.2025
(Inside Out/Sony)
Genre: Folk/Jazz/Singer-Songwriter
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JAKKO M. JAKSZYK
Immer unterwegs, mit vielen Bands wie DIZRHYTMIA oder THE KINGS OF OBLIVION schon seit den frühen Achtzigern, musste der Brite mehr als fünfzig Jahre alt werden, bevor er bei KING CRIMSON zu höheren Weihen gelangte. Für den Job hatte er sich bei THE TANGENT und vor allem der Coverband 21ST CENTURY SHIZOID BAND angeboten. Den größten Erfolg hatte er zuvor als Aushilfe bei LEVEL 42 und als Gitarrist des SAM BROWN-Hits „Stop!“ Daneben nahm JAKKO M. JAKSZYK eine ganze Reihe von Soloalben auf und produzierte seine Muse LOUISE PATRICIA CRANE. Während die Welt auf ein Lebenszeichen der legendären Prog-Formation wartet, hat er mit „Sons Of Glen“ ein weiteres auf den Markt gebracht.
Laut eigenen Aussagen sein bislang persönlichstes, auf dem er die Suche nach seinem leiblichen Vater behandelt. Die Inspiration kam ihm während einer Schreibblockade, die er mit seiner Autobiografie „Whos The Boy With The Lovely Hair?“ löste. Am beachtlichsten ist, dass es Jakszyk gelingt hier ein wirkliches Solowerk vorzulegen, das den Namen auch verdient. Häufig treffen trifft man auf Alleingängen Bäume deren Früchte nicht allzu weit weg liegen bleiben, hier agiert der Künstler fernab von allem, was er bisher aufgenommen hat.
Keine crimsonesken Obskuritäten, keine ausufernden Soli, ohnehin hält er sich instrumental sehr zurück. „Ode To Ballina“ kommt mit Piano und Flöte aus, im Gegensatz zum Reprise darf beim Einstieg noch mit Caroline Lavelle eine Kreativpartnerin von LOREENA MCKENNIT leise ihr Cello streicheln. Die Folkelfe ist hier gar kein so unpassender Querverweis, gerade was das Spiel mit der Atmosphäre angeht. Wie bei ihr findet die Rhythmusuntermalung allenfalls marginal statt, die Könner Gavin Harrison, Zoltan Csörz und Ian Mosley könne sich nicht in Szene setzen.
Vor allem als Sänger weiß sich der etatmäßige Gitarrist zu behaupten und hat ein feines souliges Timbre vorzuweisen. Wunderbar einschmeichelnd im melancholischen „How Did I Let You Get So Old“ lässt er in „I Told You So“ Parallelen zu TOTO aufblitzen. Interessant vor allem weil er der Mann fast alles im Alleingang aufgenommen hat, nur die reale Familienbande in Form von Filius Django darf den Bass zupfen. Der Name kommt nicht von ungefähr, der Einfluss des französischen Jazz-Innovators ist nicht zu überhören, viele Soli sind akustisch und oft nur gezupft. So entwickelt „Son Of Glen“ ein tiefenentspanntes Eigenleben, das von verträumten Melodien und Arrangements lebt. Trotz der Introspektion ein toll komponiertes Werk, zu dem man den Zugang so lässig findet wie dessen Gangart.
7,5 / 10