AEXYLIUM - Myths Of Mankind
VÖ: Bereits erschienen
(Rockshots Records)
Style: Folk Metal
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AEXYLIUM
Vier Jahre ließ das neunköpfige Folk-Metal-Ensemble AEXELIUM aus dem Stiefelland Italien die Folk-Metal-Szene auf dritte Full-Lenght-Album 'Myth Of Mankind' warten. Umso mehr steigt die Spannung auf das zur Rezi vorliegende Werk. Was gleich mal positiv auffällt ist die spannend flexible Instrumentierung dieser von Anfang bis Ende vielschichtig ausgerichteten Konzeptscheibe, deren Einstiegsintro „Fontes Of Omnia“ mittels Choralgesängen gleich Lust auf mehr weckt. Flöte und Violine sind als vollständige Instrumente in alle Songs integriert, womit die Mischung aus Power-, Death- Metal und Folk-Elementen ihre bezaubernd verträumten Momente hat. „Hexe“ gibt sich vielseitig, Frauen- und Männergesang sind gleichberechtigt, ergeben eine nahtlos ineinander übergehdnde Symbiose im Sinne der zwischen den Welten sich bewegenden Zaunreiterin (Hagazussa). Eingängige dennoch gut durchdacht facettenreich arrangierte Tracks Marke „Into Oblivion“ oder „Eclissi“ (einschließlich Ohoho Singalongs) stehen im Kontrast zu harrschen selbst vor eingestreutem Black Metal-Anteil kaum halt machenden Theatralik-Dampfhämmern wie u. a. „In Sorrow“ oder „Myth Of Mankind“ - Furienhaftes Gekeife, Death Metalgrowls und Klartongesang umgeben von Gitarren, Flöte und Geigen umrahmt von variablen Rhythmus/Tempowechseln erzeugen wechselhafte Stimmungsbilder.
Den Augenblick Zeit mal völlig das Tempo raus zunehmen nehmen AEXYLIUM sich ebenfalls, nur um es danach schrittweise gesteigert Atmosphäre aufzubauen. „Wild Hunt“ lässt dem Titel entsprechend, flankiert von Flöten,flotten Thrashanteil mit einfließen. „Surrender“ explodiert regelrecht im Gefühl purer Lebensfreude, ruft gleichermaßen zum Kämpfen auf, ein willkommener Gegenpol zu den Düster- Tracks, das Gesangsduett von Arianna Bellinaso/Sam Biganzoli funkioniert gut. Manchmal wird’s ein wenig langatmig, ansonsten versprüht dieses Album reichlich Pfeffer, um im erlauchten Kreise längst etablierter Genre-Acts mitzuhalten. „Northern Light“ mit intensiv mystischer Sprechpassage und Piano fesselt ebenso, bis „Eternity“ nocheinmal Geister des Waldes weckend zu sich ruft diese facettenreich gehaltvolle Mythen- und Sagenreise intensiv emotionserfüllt beschließt.
Insgesamt steht ein gelungenes Konzeptalbum für AEXYLIUM zu Buche, dass weit in die Vergangenheit zurückreichende Themeninhalte u. a. traditionelle Hexenreligion in Verknüpfung zu keltisch/nordischer Thematik und Volksmärchen u. a. die Wilde Jagd) reflektiert, ohne sich weit aus dem Fenster lehnend, in übertriebener Bombast-Überfrachtung zu verlieren. - Lust auf mehr ist geweckt!
Fazit: Gehaltvoll inszeniertes Genre-Futter für's anvisierte Fanklientel. 8/10