BRUNHILDE - In Love, Your's Hate
VÖ: 04.07.25
(Count & Countess/SPV/Kontor New Media)
Genre:
Modern Punk Rock, Metal
Homepage:
BRUNHILDE
Irgendwie ist die Band BRUNHILDE aus Fürth im Frankenland als Phänomen anzusehen. Seit der Gründung in 2013 baut man, wie auch jetzt zur Veröffentlichung des fünften Longplayers „In Love, Your's Hate“, im Vorfeld auf ausgefallene Promotion Aktionen, um das Album den Pressevertretern zusätzlich schmackhaft zu machen. Für den Fan sind Gummibärchen, Feuerzeug etc. sicherlich interessant, aber es kommt letztendlich auf die Musik an. Textinhaltlich sind die Alben bislang durchweg interessant gestaltet, wie zuletzt beim Konzeptalbum „27“ (2022), wo es um den Club des Sterbens im Alter von 27 Jahren ging. Bei „In Love, Your's Hate“ sind Einzelthemen das Maß der Dinge. So rechnet der recht metallisch/melodisch treibende Titeltrack mit der Scheinwelt Social Media ab, „Are You Blind“, fast schon ihn Erzählform eingesungen, prangert diejenigen an, die überall mitreden müssen, aber nicht wirklich was zu sagen haben. Beim punkig treibenden „Gossipgirl“ erklärt sich der Titel von selbst und „Halali“ beschäftigt sich mit Dating Plattformen. Immer wieder werde ich hierbei an vertonte Horror Shows wie die von ALICE COOPER oder ROCKY HORROR PICTURE SHOW erinnert, was durchaus am Gesangsstil von Sängerin Carolin Loy liegt, die sich live gerne extravagant ins Rampenlicht stellt und hierbei gesanglich in Richtung NINA HAGEN tendiert. Die 12 Songs sind mit ihren drei Minuten Spielzeit recht knapp gehalten. Sie kommen dadurch aber auch schnell auf den Punkt, werden nicht künstlich durch sich wiederholende Refrains oder irgendwelche Soli in die Länge gezogen und bieten dennoch reichlich Abwechslung, was sich z. B. beim Alternativ-lastigen „Go With The Flow“ feststellen lässt, dass innere Konflikte verarbeitet. Auch lässt man seit Anbeginn am Sound nichts anbrennen und so zeichnen hier Eike Freese (u.a. DEEP PURPLE, ALICE COOPER) und Charlie Bauerfeind (u.a. BLIND GUARDIAN, HELLOWEEN) für die immer sehr ansprechende Produktionen verantwortlich.
OK, musikalisch meins ist das auch mit diesem neuen Album nicht wirklich, aber Songschreiber und Gitarrist Kurt Bauereiss sowie seine Frontfrau Caro lassen sich zumindest etwas einfallen, um nicht auf der Stelle zu treten und sich zu wiederholen.
Daher mein Tipp: einfach mal reinhören und sich nicht nur auf Kritiken verlassen.
Punkte: 7,5 /10