V.A. - Sound and Action Vol. 5


VÖ: Bereits erschienen
(GoldenCore Records/ZYX)

Style: Von Hard Rock bis Death Metal

Homepage:
GoldenCoreRecords

SOUND & ACTION, Vol. 5, die letzte aus der Raritätenserie weshalb sie aus gutem Grund den Untertitel „The Final Battle“ trägt, doch bevor dieser letzte Kampf ausgefochten ist, gibt es zunächst nocheinmal zahlreiche Raritäten, deren Inhalt auf 2 Cd's liebevoll von Gourmetkoch Neudi zusammengestellt wurde. Knapp 160 Minuten Gesamtspielzeit sprechen Bände. Klar, das in einem solch dicken Gesamtpaket ein Haufen Arbeit drin steckt.

Was hat SOUND AND ACTION, VOL. 5. zu bieten? Viele schöne alte und rare Perlen aus der German Metal-Ära  dem Teutonenstahlsektor, die im Zuge der Zeit untergingen. Ein bunt gemischtes Sammelsurium aus AOR-, Hard Rock, Heavy-, ProtoPower Metal, Speed, Thrash, Death Metal und NWOBHM-beeinflussten Songs ist auf dem feinen Sampler vertreten. Nehmen wir SALEM'S LAW, SAINTS ANGER, PALACE, OVERDOSE KIDS, WARDANCE und STAINLESS STEEL, - Bands die zu den bekanntesten Namen gehören, danach trennt sich die Spreu vom Weizen, der Raritätensumpf ist groß und gewaltig tief! 36 Tracks erwarten die geneigte Hörerschaft schwermetalischer Klangszenarien.

Und es wird extrem tief in den Raritätentopf gegriffen, davon geben „Creatures Of The Night“ von SHARKFIN ein ursprünglich nur als Testversion erschienener auf Hymenfaible bauender Heavy Metal-Song erstmals offiziell dem geneigten Ohr eingefleischter Fans zugänglich ist.  „Blackness“ von SUDDEN DEATH tritt heftig auf's Tempopedal zeitweise durch Doom- und Heavy Metal-Anteilen ergänzt, räudigen Hard Rock im Stile zwischen AC/DC bis ZODIAC MINDWARP & THE LOVE REACTION liefern die OVERDOSE KIDS mit „Heaven Don't Want Me“, STAINLESS STEEL zeigen sich mit „Praying Mantis“ einem auf keinem regulären Tonträger vertretenen Song, der sich stark an der guten alten englischen NWOBHM-Schule orientiert von ihrer besten Seite.SAINT'S ANGER („Too Late“) sind bei PALACE („Life Is Lika a Wheel“ in bester Gesellschaft, HIGHWAY CALL wecken im Kraftpaket „The Rebel“ Erinnerungen zu MÖTLEY CRÜE/JUDAS PRIEST, BAD TO THE BONE lassen mit „The Stakes Are High“ typischen jedoch belanglosen 80er Hard n' Heavy Rock einschließlich voluminöser Produktion von der Kette. RAGNARÖK bewegen sich auf komplexem Progressive Metal-Feld, hauen allerdings auch nicht sonderlich vom Hocker, ATERIA geben verwursten mit „Motel Drive“ eine Mischung aus Hard Rock, Heavy Metal und Speed n' Roll-Vibe. STONED AGE holen mit „Change“ klassischen teils ZZ-TOP-lastig Bluesboogie-geschwängerten Hard Rock im quirligen Drive kombiniert mit fettem Schuß Pubrockunterton serviert aus dem Schrank. TREMENDOUSLY hätten mit derart geradlinigen Groove-Smasher „To Be Alive“ inklusive galoppierenden Gitarren, kehligem Gesang und schepperndem Schlagzeug ebenso auf einen NWOBHM-Sampler gepasst. ABSORB aus Erlangen (Bayern) gehören mit einem Stück wie „Defaced Innocence“ zu den Geheimtipps in Sachen Oldschool-Death Metal, der schon zu Zeiten der um ein vielfaches erfolgreicher den Todesblei-Acker durchpflügenden MORGOTH existierte die Band hat frisch ihr zweites Studioalbum veröffentlicht und ist nach wie vor aktiv!

Als echte Kleinodien mitunter zu den Highlights auf dem Sampler gehören WARDANCE mit dem zwischen Heavy Metal und flotten Speedattacken balancierenden „Chonda's Dream“ verfügten sie in Sandra Schumacher über eine vielseitige Sängerin, die es mit ihrem einprägsamen Klarorgan jederzeit mit den besten US-Sängerinnen aus den 80ern aufnehmen konnte, selbst exzessive High Pitched Screams beherrschte. SAINT VANIA – liefern mit „Child Of The Past“ herrliche Demonstration, wie fett flotter, zugleich fließend nach vorne gehender Heavy Metal Made in Germany abseits von ACCEPT und RUNNING WILD, dafür deutlich von englischen NWOBHM-Helden der Schiene ANGEL WITCH beeinflusst klang, (einschließlich Soundsamples), denen sie in Sachen Stil sehr ähneln, man achte auf Leadgitarren, Schlagzeug sowie markanten Gesang, der wie maßgeschneidert zu dieser spannungsvollen Songperle passt!) ehe sich ein fetter KING DIAMOND trifft HELLOWEEN-mässiger Gedenkpart anschließt. Geil!

Satt dröhender Heavy Rock zwischen DARXON/VICTORY und WARLOCK mit einprägsamer Sängerin gibt es bei „Holy War“ von ROUGH zu hören, SALEM'S LAW verschwanden zu Ende der ausklingenden 80er Dekade nach ihrem feinen 'Tale Of Goblin's Breed'-Erstling, (ihren leider einzigen Album) unverständlicher weise in der Versenkung. „Misanthrope“ ist ein packender, von kraftvollen Heavy Riffs, kribbelnder Spannung, Theatralik, recht eigenwilligem Gesang glänzender und geschickt eingeflochtender Geschwindigkeitsvariation lebender Song. Auch „Dangerous Lover“ von der Walsroder Band NIGHT HAWK ebenfalls 1989 nur mit ihrem einzigen Album 'No Mercy' angetreten, outet sich als jederzeit eingängige Hard n' Heavy Rock-Hymne mit markantem Gesang, toller Gitarrenarbeit und Spannung. TYPHOON kommen mit glatt polierten Melodic AOR-Rock daher, dessen Essenz selbst Top-Acts aus Übersee das Wasser reichen konnte, dem in „Bone To Bone“ von DEATHCORE ein nicht zwingend erforderlicher Vorläufer aus der Grindcore/Death Metal gegenüber steht.An Vielseitigkeit der Extreme mangelt es dem Sampler nicht. Neben viel Qualität gibt es auch Quantität zu verzeichnen, letztlich überwiegt die Anzahl stärkerer Songs.

STEELTOWER schalten mit ihrem Gute Laune-Hard Rockgroover „Powerdrive“ gleich mehrere Geschwindigkeitsgänge zurück, CONNER legen den „Highlander“ freilassend, ein druckvoll produziert amtliches Heavy/Power-Speed-Brett nach, dessen Sänger mit Reibeisenröhre vermehrt an Mark Tornillo bei ACCEPT erinnert. PALACE schließen sich mit „Live Is Like a Wheel“ mit kraftvolle Powerdynamik im traditionellen ACCEPT/JUDAS PRIEST-Stil an. Rhythmisch treibenden Power Metal gibt’s bei „The End“ von STEEL DAWN (zu finden auf deren 1994er Debüt 'Mirror Images') auf die Löffel. ROTTEN GYPSY knallen satt oldschooligen Hard n' Heavy Rock zwischen TRANCE und VICTORY auf die Lauscher, an der erdige heavy Groovepower fahrenden SAINTS ANGER-Hymne „Too Late“ führt kein Weg vorbei, während SIN CITY austauschbaren Hard Rock bietet. „Talk about Rock“ (PARADIZZE) und „Take me to the Top“ (LEGEND) frönen am Ende als Stimmungsvolles Schlußdoppel traditionell klischeebehaftetem StadionHard Rock. Unglaublich was Neudi da wieder aus dem Koffer geholt und restauriert hat.

„Die Arbeit an einem solchen Projekt fühlt sich an, als ob man über dreissig Alben gleichzeitig plant und bearbeitet. Nach vier Teilen haben Oliver Butz und ich beschlossen, dass wir diesen Berg noch ein letztes Mal erklimmen. Es hat sich gelohnt!“ Dieses Statement der zwei hinter dem Sampler stehenden Macher unterschreibe ich von meiner Warte gern.

Aufmachung und Inhalt von SOUND AND ACTION, VOL. 5 sind wie schon bei den vier Vorgängern allererste Sahne, aufwändige Restaurierung, Vorwort und Liner-Notes von Neudi, der mit Oliver Butz ganze Arbeit leistete, inbegriffen.

Fazit: SOUND AND ACTION, VOL. 5 entpuppt sich als ein rappelvoll bis oben hin gepacktes Raritätenschmuckstück nach dem sich Kenner, Liebhaber, Fans und Sammler gleichermaßen ihre Finger lecken. 9/10

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