WITCHFYNDE - Give Em' Hell (Re-release)


VÖ: 30.07.2021
(High Roller Records/Soulfood)

Style: NWOBHM

Homepage:
WITCHFYNDE

Bereits 1973 gegründet, im Folgejahr 1974 aus einer Schulband hervorgegangen, gehören WITCHFYNDE zu den dienstältesten N.W.O.B.H.M.-Pionieren, noch bevor dieser Stil geboren wurde, bis sie spätestens ab 1979 selbst der Bewegung angehörten. Letzteres trifft auf deren unsterblichen N.W.O.B.H.M-Klassiker 'Give Em Hell' zu, dessen Inhalt durchweg aus Hochkarätersongmaterial besteht, z. B. dem heftig Gitarren-Alarm gebenden Grooverock-Openener „Ready To Roll“, gefolgt vom zunächst einmal stampfenden, sich zur fließenden Hardrockorgie entwickelnden Breitraumrocker „The Divine Victim“, „Gettin' Heavy“ als eingängigen Ohrwurm, der kultigen Titeltrackhymne 'Give Em Hell' ein hippieskes klassisch Rock n' Roll-Groove getaktetes „Leavin' Nadir“, dem (aus Sicht der Band) zum Lieblings-Fansong erklärten „Unto The Age of the Ages“ sowie dem kraftvoll SLADE/SWEET-mässig abgehenden auf drei bis vier verschiedenen (Song)Fundamenten basierenden „Teletestai“ und einem von Okkult-Textanstrich umgebenen im klassischem Bratgitarrenrock n' Roll verzapften „Wake Up Screamin“. Betreffs „Unto the Ages of the Ages“: Hier lässt sich unwiderlegbares RUSH-Flair erkennen, doch zieht es sich bei aller Liebe zur Musik nicht durchs gesamte dauerhaft im Takt per Kopf und Fuß Mitwippen lassende Album, das noch mit Ursänger Steve Bridges eingespielt wurde, dessen Platz später Luther Beltz einnahm, daneben agierten Montalo an der Gitarre, sowie Andro Coulton und Gra Soresby als gut fungierende Rhyhmussektion. Mit diesem phantastischen Debüt gelang WITCHFYNDE ein bärenstarkes Debüt dessen Klasse unerreicht blieb.

Schade, dass „Why Dontcha“ und „Twilight Lady“ es nicht als Boni auf diesen Rerelease schafften, die Höchstbewertung 9,5-10 Punkten wäre damit sicher gewesen. Immerhin fanden diese früher zum festen Pflichtbestandteil im WITCHFYNDE-Liveset gehörenden Songs als Aufnahmen für das 1979er-'Live-Sacrifice'-Album Verwendung (!) Ok, vielleicht wird dieser Aspekt bei nächst folgender Wiederveröffentlichung als Rerere-Release-bedacht... - womit sich herausstellt, dass bei Anpreisung dieses feinen Tonträgers mitunter etwas gemogelt wurde. Konkret: Die Wahrheit dahinter lautet, um eine 'ultimativ' audiophile Wiederveröffentlichung handelt es sich trotz Soundmässiger Wieder aufbereitung demzufolge also nicht, sondern um eine Normalversion ohne Boni in Form von Demotracks oder seltenen Studiosongs die für das keine Verwendung für das Original-Album fanden. Obwohl der beigefügte Waschzettel anderes verlautbaren lässt, und sich gar ein durch RUSH's 1976er Meisterwerk '2112' (seiner Zeit Lichtjahre voraus) beeinflusster ursprünglich im Erscheinungsjahr der Scheibe entstandener Track darauf befindet, bedarf es keiner weiteren Stilhinzudichtung im Sinne von Progressive-Hardrock geschweige Metal? Für mich waren, sind & bleiben WITCHFYNDE eine herrlich oldschoolbehaftet schrullig kauzige N.W.O.B.H.M.-Band mit inhaltlich düster okkultem  Hintergrund. Ergo: - Aus, Schluß, Basta, Finito, Ende!

Fans denen das Album fehlt werden nun vor die Qual der Wahl gestellt, sich für eine der streng auf 750 limitierten Vinyl-Einheiten gepresste LP-Version (als Farben stehen schwarz, silber, transparent, silber & rotes Splattervinyl zur Auswahl) oder sich für die CD-Version mit Slipcase und Poster zu entscheiden. Die LP kommt im 425 gsm cardboard-Cover mit Silbernem einer A5 mit A 5 Promofotos, 4 Seiten Einleger und Poster. Überzeugte NWOBHM-Fans, die das Album bereits auf Vinyl haben, brauchen diese Neuauflage im Prinzip eigentlich nicht mehr.

Fazit: Empfehlenswerter Re-Release eines wichtigen kauzig bizarr-obskur bis unter die Decke gestrickten N.W.O.B.H.M.-Meilensteins. 9/10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.