Thin Lizzy - "74-75 Nightlife/Fighting" als 7CD-Box

Nach der im vergangenen Jahr veröffentlichten Box „Thin Lizzy 1976“ erscheint am 21. November das neue 7CD-Set „Thin Lizzy 74-75 Nightlife/Fighting“.

Die darin enthaltene Musik dokumentiert die wegweisende Entwicklung einer der größten Rockbands aller Zeiten in dieser Phase. Die Box enthält neue Stereomischungen und die Originalversionen der Studioalben „Nightlife” und „Fighting” aus den Jahren 1974 und 1975: Die weiteren CDs bieten unveröffentlichte Versionen aus dem Archiv der Band, Radiosessions, Demos und eine Live-Show aus dem Derby College of Technology, die am 21. November 1975 aufgenommen wurde.

Die Blu-Ray, exklusiv bei superdeluxedition.com erhältlich, enthält einen Atmos-Mix der Songs aus beiden Alben sowie die neuen Stereo-Mixe und remasterte Versionen der Originalalben. Die neuen Mixe wurden von Richard Whittaker in Zusammenarbeit mit dem legendären Lizzy-Gitarristen Scott Gorham erstellt.

Thin Lizzy 74-75 Nightlife / Fighting erscheint in einer 10 x 10 cm großen Box, die ein 40-seitiges Hardcover-Buch mit Begleittexten des renommierten Musikjournalisten Mark Blake und zahlreichen seltenen Fotos enthält.

Mitte 1974 standen Thin Lizzy an einem Scheideweg: Sie hatten mit „Whiskey In The Jar“ einen Hit gelandet, den sie nicht mochten - und Gitarrist Eric Bell wurde aufgrund seines Lebensstils gefeuert. Der junge Gary Moore ersetzte Bell für eine Tournee und einige Demos.

Nachdem Moore die Band wieder verlassen hatte, um sich eigenen Projekten zu widmen, richtete die Rhythmusgruppe von Thin Lizzy, Phil Lynott am Bass und Gesang und Schlagzeuger Brian Downey, ihr Basislager im Iroko Country Club ein, einem afrikanischen Restaurant mit Bar in Hampstead Hill im Norden Londons. Dort sollten neue Gitarristen vorspielen. Einer der ersten Kandidaten war der 18-jährige Brian Robertson aus Glasgow, der drei Wochen nach Beginn der Castings auftauchte. Lynott suchte jedoch nach zwei Gitarristen für die Band.

Scott Gorham, ein amerikanischer Gitarrist in den Zwanzigern, war mit der vagen Aussicht für einen Auftritt in der Band seines Schwagers, Supertramp, nach London gekommen. Es stellte sich aber heraus, dass sie niemanden suchten. „Die Sache ist die, dass ich noch nie von Thin Lizzy oder ihrer Musik gehört hatte“, erzählt Gorham. „Ich war der absolute Außenseiter.“ Gorham bekam jedoch trotzdem den Job, und Thin Lizzy unterschrieb einen Vertrag bei Vertigo, dem Rock-Label von Phonogram Records. Allerdings war dabei ein kleiner Trick im Spiel: Vertigo war von Lizzys letzter Demo beeindruckt gewesen, insbesondere von Gary Moores Spiel in der Ballade „Still In Love With You“.

Die Produktion von „Nightlife“ war für die neuen Mitglieder von Thin Lizzy eine Feuertaufe. Die Band stand erst seit wenigen Wochen zusammen, als Vertigo sie in die Londoner Trident Studios schickte. Dort arbeiteten sie mit dem amerikanischen Produzenten Ron Nevison zusammen, der bereits „Quadrophenia“ von The Who und das meistverkaufte Debütalbum von Bad Company betreut hatte. Die beiden Gitarristen ergänzten sich gegenseitig, wobei Robertsons rigoroser, bluesbasierter Sound durch Gorhams freieren Ansatz ausgeglichen wurde. Allerdings schaffte es Gary Moores Version von „Still In Love With You“ auf das fertige Album. „Nightlife“ wurde am 8. November 1974 veröffentlicht, mit einer Cover-Illustration des Künstlers Jim Fitzpatrick. Die schwarze Pantherin auf dem Cover, die eine Stadtlandschaft überblickt, war eine Anspielung auf die politische Organisation der Black Panthers. Das Album schaffte es jedoch nicht in die Top 50. „Ich glaube, Ron hat das Album gemacht, das er machen wollte”, meint Gorham. „Meine Frustration ist, dass die Originalaufnahme nie so klang, wie wir auf der Bühne klangen.”

Downey sieht die Platte positiver: „Es war unser erstes Album mit zwei Musikern, die noch nie zuvor in einem Studio gewesen waren. Ein so gutes Album zu produzieren, war eine große Leistung, unabhängig davon, ob es sich verkaufte oder nicht.“

Lizzys steile Lernkurve setzte sich im März und April 1975 während ihrer ersten Reise in die USA fort, wo sie als Vorgruppe für die kanadischen Rocker Bachman-Turner Overdrive auftraten. Nach der Bachman-Turner Overdrive-Tour spielten Lizzy als Vorgruppe für ZZ Top, Rush und Bob Seger And The Silver Bullet Band, bevor sie nach Hause zurückkehrten. Thin Lizzys Coverversion von Bob Segers „Rosalie“, deren Live-Version Lizzy später einen Top-20-Hit bescherte, wurde auf ihrem fünften Album veröffentlicht. Lynott, der unzufrieden mit den Erfahrungen bei „Nightlife“ war, produzierte den Longplayer mit dem Toningenieur Keith Harwood, der zuvor für David Bowies „Diamond Dogs“ und das Rolling-Stones-Album „It's Only Rock'n'Roll“ gearbeitet hatte.

„Fighting“ war kantiger und fokussierter als „Nightlife“. „Amerika hat uns beeinflusst“, meint Downey. „Wären wir nicht nach Amerika gegangen, weiß ich nicht, wie ‚Fighting‘ geworden wäre. Wir haben gesehen, wie sehr Hardrock in Amerika akzeptiert wurde, und das hat unsere Richtung verändert.“ Das LP-Cover sorgte jedoch noch Jahrzehnte später für rote Köpfe: Auf der britischen Version des Albums sind sie in einer Gasse in Westbourne Grove zu sehen, wie sie mit gezückten Waffen in die Kamera starren: Robertson hält ein Messer in der Hand, Downey und Lynott verschiedene Rohrstücke. „Wenn es eine Hitliste der schlechtesten Albumcover aller Zeiten gäbe, wäre dieses unter den Top Ten“, lacht Gorham, der keine Ahnung hat, warum er keine Angriffswaffe bekam und nur mit verschränkten Armen dastand.

„Fighting“ wurde am 12. September 1975 veröffentlicht und erreichte Platz 60 in den britischen Charts. „Ich weiß nicht, ob wir enttäuscht waren“, erzählt Robertson, „denn es lief besser als `Nightlife´.“

Thin Lizzy gelang 1976 endlich der lang ersehnte Durchbruch. Ihr Ruf wurde mit den bahnbrechenden Alben „Jailbreak“, „Johnny The Fox“ und „Live And Dangerous“ gefestigt. Aber der Weg zum Erfolg begann bereits 1974 und 1975.

VORBESTELL-LINK
https://thinlizzy.lnk.to/Nightlife-FightingPR

LINK ZUM SONG ROSALIE (OUTTAKE)
https://thinlizzy.lnk.to/Rosalie-Outtake

Quelle: Promoteam Schmitt & Rauch

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