Der Colos-Saal und das Stadtbild der nächsten Wochen
Hallo Real Music Lovers, ja, wir räumen ein, der Colos-Saal verändert seit Jahrzehnten das Aschaffenburger Stadtbild.
Unsere Mitbürger gewöhnen sich zunehmend an die vermeintlich merkwürdigen Gestalten, die seit Mitte der 80er Jahre immer wieder Aschaffenburg mit ihrer temporären Präsenz beehren. In ihren meist schwarzen T-Shirts mit den wilden, grellbunten Logos drauf tauchen sie vermehrt im bayerischen Nizza auf, stärken die hiesige Ökonomie, shoppen sich nachmittags durch die Fußgängerzone, manche haben zuvor im Hotel eingecheckt, essen irgendwo in der örtlichen Gastronomie recht früh am Abend, um dann in ungeordneten Gruppen zielstrebig den Roßmarkt anzupeilen und sich zeitig vor einem gewissen Etablissement mit der Hausnummer 19 anzustellen.
Keine Probleme mit den Nachbarn
Es ist aber schon lange her, dass die älteren Herrschaften aus der benachbarten Seniorenresidenz weite Bögen mit ihren Rollatoren um die Rock`n`Roll-Pilger in der Einlassschlange geschlagen haben. Über die Jahre ist im Roßmarkt eine gewisse Gelassenheit entstanden, man grüßt sich freundlich, scherzt miteinander in toleranter Koexistenz. Die umliegende Gastronomie in unserer Straße hat mit diesem Stadtbild keinerlei Probleme, profitiert sie doch deutlich von der täglichen Frequenz fremder Menschen. Ein Hauch von Wacken weht über der Innenstadt ...
Der Dönermann schräg gegenüber fragt sogar wöchentlich unsere Vorverkaufszahlen ab, um seine Einkaufs- und Personalpolitik daraufhin auszurichten, wie viele Leute wohl voraussichtlich abends unser Konzert besuchen werden. Scheint er doch eine Formel gefunden zu haben, die ihm prozentual die Steigerungen der Kundenfrequenz ausrechnet, wenn er sie mit unseren Besucherzahlen multipliziert oder so.
Genau weiß ich es auch nicht, aber wenn ich ihm gut besuchte Konzertabende in den kommenden Tagen vorankündigen kann, zaubere ich immer ein Lächeln in sein Gesicht, wie mir scheint. Kürzlich hatten wir ausnahmsweise mal kein Samstagskonzert im Programm und als er das erfuhr, konnte ich erstmals Spuren von Tränen in seinen Augen sehen. Auch andere Gastronomen rundherum lassen gelegentlich im Gespräch fallen, dass sie sich freuen, wenn bei uns volles Haus ansteht. Hebt offensichtlich ihre Launen und Umsätze.
Chaos im Stadtbild
Nicht immer, zugegeben. Hatten wir doch kürzlich mal wieder ein Konzert mit mehreren Rock Bands, die unter anderem mit zwei Nightlinern und jeweils einem langen Anhänger angereist sind. Da war was los. Jede Menge übermüdete, schwarz gekleidete, wild aussehende, nicht besonders gut riechende Musiker fielen aus ihren Großbussen raus, die zusammen mit unseren vielen Helfern erst einmal die ganze Straße blockierten. (Der Geruch ändert sich übrigens meist schnell zum Positiven, denn wir haben gute, gerne genutzte Duschmöglichkeiten Backstage für unsere Künstler. Will hier ja nichts Falsches sagen.)
Auf jeden Fall haben die beiden mürrischen Busfahrer jegliche Absprachen ignoriert, möglicherweise auch nicht verstanden, die wir mit den beiden Tourneeleitern in langen Verhandlungen vorab getroffen hatten, wonach die Fahrzeuge mit zeitlichem Abstand ankommen sollten, um eben nicht die Straße zu blockieren. Somit hatten wir etwa eine halbe Stunde vor dem Colos-Saal ein extremes Stadtbild des Chaos‘ vorzuweisen: eben erst geweckte, noch leicht desorientierte Künstler, die ihr Gepäck suchten, zig Leute, die um die beiden Fahrzeuge herumwuselten, zwei schlecht gelaunte Fahrer und hinter uns eine Reihe PKW unserer Nachbarn, die gerne den Roßmarkt verlassen hätten, das aber nicht konnten. Netterweise hat Keiner gehupt. Vielen Dank, werte Nachbarn!
Noch mehr Chaos im Stadtbild
Während unser Publikum in der Mehrzahl aus Deutschland kommt, sieht es bei den Künstlern mittlerweile anders aus. Aschaffenburg musste sich zunehmend an die Präsenz vieler Nationalitäten im Stadtbild rund um den Roßmarkt gewöhnen.
Schauen wir doch mal die nächsten Konzerttage an. So sieht es aus:
Lari Basilio - Sao Paulo, Brasilien
Tingvall Trio - Norwegen, Kuba, Deutschland
Planet Of Zeus - Griechenland, Athen
Ronnie Romero - Santiago de Chile
Gus G - Griechenland. Thessaloniki
Curtis Stigers - USA, Los Angeles
Blutjungs – Aschaffenburg
Victor Wooten - USA, Hampton, Virginia
Sam Greenfield - USA, New York
Cam Cole - England, London
Pascow - Gimbweiler, Rheinland-Pfalz
Jaya The Cat - USA, Boston, ein Teil der Musiker aus Holland
Heavytones – Köln
MerQury – Dresden
Manran – Schottland
The Cinelli Brothers - England, London
Red Hot Chili Pipers - Schottland, Glasgow
Ja Ihr Kenner, richtig gesehen, das ist eine Mischung an hochkarätigen Bands und Künstler*innen aus aller Welt, ein internationales Programm, das sich in jeder Großstadt auf diesem Planeten gut machen würde und ein bunter Cocktail aus Musikgenres zwischen Rock, Jazz, Blues, Punk, Splatter-Pop, Funk, Folk zwischen musikalischer Experimentierfreudigkeit und Mainstream-Klängen, mit dem wir hier seit vielen Jahren das Stadtbild und vor allen Dingen den Stadtsound und die städtische Kultur mitgestalten. Wenn ich das mal in aller Bescheidenheit sagen darf.
Dass unser Team international zusammengesetzt ist, versteht sich von selbst. Derzeit haben wir Menschen aus Marokko, Äthiopien, Ägypten, der Ukraine und aus der Türkei am Start. Und zum Teil verändern deren Kinder bereits das Stadtbild, wenn man so will.
... und ab jetzt ganz ernsthaft
Beim Rest dieses Textes versuche ich nun ganz ernsthaft zu bleiben und meinen Hang zur Ironie und Spott im Zaum zu halten. Ich werde Euch nämlich noch ein paar Konzerte empfehlen. Für Real Music Lovers, die mein persönliches Faible für ausgefuchsten, angejazzten Funk teilen, habe ich gleich drei Acts parat, die alle in den ersten sieben Tagen des Novembers bei uns spielen.
Heiße Tipps!
Am 1. November kommt mit Victor Wooten & The Wooten Brothers einer der gefragtesten Bassisten der internationalen Studio- und Liveszene zu uns und bringt seine drei Brüder mit, die nun bereits seit über 50 Jahren zusammen Musik machen, standen sie bereits in Kindertagen zusammen auf der Bühne. Das Konzert haben wir erst vor 5 Wochen vereinbart und trotz des mangelnden Werbevorlaufs erwarten wir starken Besuch – von Kennern. Klammheimliche Freude habe ich beim Tourplakat der Wooten Brothers, wenn ich mir die Tourneestationen vergegenwärtige, als da sind: London, Paris, Istanbul, Berlin, Aschaffenburg, Madrid ...
Zwei Tage später, am 3. November, kommt aus New York der verrückte und ziemlich humorbegabte Sam Greenfield zu uns, der mit seiner Band heißen bläserlastigen Funk und Jazz zu einem unwiderstehlichen Groove mixt. Unser Chefbooker Matthias Garbe hat mich mit diesem Künstler überrascht, den ich bislang nicht kannte, aber nun, da ich mir einiges von ihm angehört habe, unbedingt selbst sehen will, und unseren zahlreichen Funkateers im Stammpubliikum dringend empfehlen muss.
Genau so heiß wird es dann am 7. November zugehen, wenn die raffinierten, punktgenauen Bläserriffs der Heavytones erklingen werden. Deutschlands bekannteste TV-Band aus der Kölner Szene darf sich auf ihren eigenen Livekonzerten immer austoben und nur das spielen, was ihre Musiker wirklich lieben, ohne auf die Aufträge ihrer Fernsehproduzenten eingehen zu müssen. Und das ist instrumentaler Funk - mit jazzigen Soli perfekt garniert. Die Songs werdet Ihr alle kennen, die Arrangements sind allerdings neu und umwerfend.
Wer es lieber ruhiger hat und in musikalischer Schönheit schwelgen möchte, kann sich ganz schnell entscheiden und für Dienstag, 28. Oktober noch eine Karte für das Tingvall Trio im Stadttheater sichern. Noch gibt es welche, vermutlich auch an der Abendkasse, aber viele sind es nicht mehr. Die Musik des Trios ist zeitlos, wird dem Jazz zugeordnet, hat aber einen Sound und Songs, die auch Menschen ansprechen, welche normalerweise keinen Jazz hören. Hört mal rein! Wunderbare Klänge!
... schon wieder Weihnachten
Ein Thema bleibt: es ist bald Weihnachten und wir haben immer gute Tipps für Geschenke an Musikliebhaber in Eurem Umfeld. Daher darf ich mal wieder an den Online-Merch-Shop erinnern, den unsere Freunde von Luvgreen für uns betreiben.
Hier ist er zu finden: https://luvgreen.de/produkt-kategorie/merchandise/clubs/colos-saal-aschaffenburg/
Florian ist bei uns im Team der Merchandise-Beauftragte und ich soll Euch allen von ihm ausrichten, dass er seine Bestände wieder aufgefüllt hat und in den nächsten Wochen über unsere Social-Media-Kanäle darüber hinaus ein paar neue Artikel und Gimmicks ankündigen wird. Wer es noch nicht gemacht hat, kann sich hier ja mal einklinken und die Seiten abonnieren, um nichts zu verpassen.
Auf Instagram:
https://www.instagram.com/colos_saal_aschaffenburg
Auf Facebook:
https://www.facebook.com/ColosSaal/
Geschenke für Weihnachten sind recht stressfrei in Form von Konzertgutscheinen bei uns im Büro zu erhalten. Außerdem gibt es dort auch einige unserer Merch-Artikel zu erwerben. Die Öffnungszeiten seht Ihr hier: https://t1p.de/wzbqh
Alerta!
Und einen letzten Tipp gebe ich immer wieder in unseren Newslettern. Seit vielen Monaten sind unsere News auf der Startseite topaktuell und gleich die erste Meldung, der Ticket-Alarm, hält Euch auf dem Laufenden darüber, ob Ihr Euch bei bestimmten Konzerten dringend beeilen müsst, wenn Ihr dabei sein wollt. Im Moment ist Hochsaison im Colos-Saal und wir werden sicher bei vielen Konzerten der nächsten Monate bereits im Vorverkauf den Ausverkauf melden müssen.
Dafür schon im Voraus unseren herzlichen Dank an Euch alle.
Wir sehen uns bei den Konzerten im Colos-Saal und im Theater
Quelle: Colos-Saal

