DVNE - Voidkind

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DVNE - Voidkind

VÖ: 19.04.24
(Metal Blade/Sony Music)

Genre:
Post Metal, Prog Sludge

Homepage:
DVNE

Die vom Franzosen Victor Vicart (git., key, voc.) und dem gebürtigen Schotten Dudley Tait (dr.) gegründeten Post-Metal-Prog-Sludge-Künstler DVNE veröffentlichten 2021 ihr Metal-Blade-Debüt "Etemen Ænka" und 2022 die Live-EP "Cycles Of Asphodel". Zum vorliegenden neuen Album "Voidkind" verstärkte man sich mit Maxime Keller an den Keyboards und expandierte somit zu einem Quintett. Wie schon auf dem Debüt, hier orientierte man sich für den thematischen Inhalt an Frank Herbert's Sci-Fi-Bestseller-Roman "Dune - der Wüstenplanet", mussten für die Thematik wieder ein Roman in dessen Mittelpunkt eine verfolgte Religionsgemeinschaft steht ("Hyperion" von Dan Simmonds), aber auch Inspirationsquellen wie das Videospiel "Dark Souls" und die japanische Manga-Serie Berserk herhalten. Die zehn neuen Stücke bringen es auch auf eine Gesamtspielzeit von knapp einer Stunde und fallen nicht mehr ganz so sperrig aus wie noch auf dem Debüt. Klar ist die Progressivität recht deutlich noch vorhanden, aber man agiert melodischer und epischer. Auch kommt man inhaltlich auch schneller auf den Punkt, was trotz aller Komplexität und einem stimmungstechnischen Auf- und Ab dem Hörer sehr entgegen kommt. Für mich sehr interessant ist hierbei auch der 3-stimmige Gesang (1 x Growls, 2 x Klargesang), der charakterlich sehr gut zusammen harmoniert und das Material zudem positiv in der Breite öffnet. „Summa Blasphemia“ startet den Longplayer eher düster, progressiv vertrackt und in stillen Momenten recht sphärisch, ganz im Stile von BORKNAGAR. Im ebenfalls melo-progressiven Longtrack „Eleonora“ wechseln sich Growls mit epischem, fast schon feminin anmutendem Klargesang ab. Gerade bei diesen ersten beiden Eröffnungsstücken offenbart sich die ganze Vielschichtigkeit und der Abwechslungsreichtum, den die Musik von DVNE bietet. Die dritte Stimme kommt bei „Reaching For Telos“ erstmals zum Tragen und erinnert, wie Teile der Musik auch, ein wenig an Andi Kunz und VANDEN PLAS. Und wie schon der Opener erregen das herausfordernde „Reliquary“ oder „Abode Of The Perfect Soul“ recht schnell meine Aufmerksamkeit, die aber mit „Pleroma“ oder dem 10-minütigen „Cobalt Sun Necropolis“ auch eine Verschnaufpause benötigt.

Wer mal eine gelungene musikalische Herausforderung sucht, darf gerne mal bei DVNE’s „Voidkind“ reinhören. Fans von BORKNAGAR, THE OCEAN, GOIJRA und Konsorten dürften hier fündig werden.

Punkte: 8/10